Es ist Zeit zurückzublicken. Gleich
mache ich mich zur Silvester-Party eines Kommilitonen auf. Er hat mir
versichert, es gebe dort ein reichhaltiges Buffet. Ich werde einen guten
Remstäler Wein, eine Packung krebserregender Chips und einige Kilogramm
Sprengmittel aus meinem persönlichen Vorrat beitragen. Aber bevor ich mich
anziehe, um diesem Jahr 2013 den Rücken zu kehren, denke ich an die letzten 12
Monate zurück. Es war ein gutes Jahr, alles in allem. Es war ereignisreich wie
jedes Jahr – oder zumindest jedes vierte. Wir hatten eine mega-spannende Bundestagswahl
mit wenig überraschendem Ergebnis. Uns wurde zu Weihnachten eine schwarz-rote
GroKo geschenkt. Die Liberalen sind nicht mehr im Parlament vertreten, was eigentlich
erschreckend ist. Dafür ist die AfD draußen geblieben, was wiederum beruhigend
ist. Europas Zusammenwachsen ist nicht mehr aufzuhalten. Vor allem jetzt, wo
die NSA-Affäre so viel Skepsis zwischen die Europäer und ihre transatlantischen
Freunde gesät hat. Doch ansonsten ist alles wie immer. Der NSU-Prozess gegen die
verbliebenen Nazi-Terroristen geht weiter, der Verfassungsschutz hat eine neue
Aufgabe bekommen: In Syrien kämpfen 200 deutsche Dschihadisten und verteidigen
ihre Glaubensideale gegen… ja, gegen was? Im Gegensatz dazu wissen wir ganz
genau, was wir am Hindukusch verteidigen. Hoffe ich mal. Zu verteidigen gibt es
so viel. Und die neue Ministerin in diesem Resort heißt Ursula. Eine der vielen
Überraschungen der letzten Monate. Unterdessen verhandelt man munter mit den Iranern,
während Netanjahu tobt. Der israelische Premierminister hat aber zum Glück noch
andere Sorgen: Er muss an einem (erneuten) Friedensprozess gegen die
Palästinenser teilnehmen. China kauft Afrika auf, Putin reitet barbusig auf
Drachen und jagt Bären. Und alles freut sich auf die nächste
Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Oh, und auf die in Katar erst.
Da wird’s einem nie
langweilig.
Und jetzt wünsche ich meinen
Lesern einen angenehmen, hoffentlich nicht so schmerzhaften Rutsch ins neue
Jahr, sende schon jetzt herzlichste Neujahrswünsche und veröffentliche diesen
Beitrag, ohne ihn noch einmal gelesen zu haben. Die Zeit drängt, der Bus wartet
nicht. Wir sehen uns auf der anderen Seite – des Kalenders. ;)
Ich wünsche Euch alles Gute! :)