Wie jedes Jahr sind auch 2013
viele große und kleine, bedeutende und bewegende Menschen von uns gegangen.
Jetzt ist es an der Zeit, sich noch einmal an sie zu erinnern.
Unter den Toten dieses Jahres
sind auch Menschen, die in Politik und Gesellschaft viel gewirkt haben. Margaret Thatcher (1925), die „Eiserne
Lady“ und erste weibliche Premierministerin Großbritanniens, starb am 8. April.
Ihr politisches wirtschaftliches und kulturelles Vermächtnis ist in ihrer
Heimat sehr umstritten, doch sie gehört mit Sicherheit zu denjenigen Menschen
des 20. Jahrhunderts, die etwas bewegt haben.
Am 5. März starb Hugo Chávez (1954), der amtierende sozialistische
Staatspräsident von Venezuela. Auf politischer Ebene war er eine sowohl
kontroverse als auch oft bewunderte Persönlichkeit.
Ein Schock für die
Niederlande war das frühe Ableben von Prinz
Friso (1968), dem zweiten Sohn der inzwischen abgedankten Königin Beatrix. Er
war bei einem Lawinenunfall 2012 so schwer verletzt worden, dass er ins Koma
fiel und am 12. August 2013 starb. Einen Tag später starb Lothar Bisky (1941), linker Europapolitiker und eine der
bedeutenden Führungspersönlichkeiten der PDS bzw. der Linkspartei.
Am 5. Dezember starb der
hochbetagte Nelson Mandela (1918),
der unter dem Namen Madiba bis heute ganz
Südafrika bewegt. Als Aktivist gegen die Apartheidpolitik in seiner Heimat
verbrachte er 27 Jahre seines Lebens im Gefängnis, 1990 wurde er freigelassen
und wurde im Jahr darauf Präsident von Südafrika. Im Jahr 1993 erhielt er den
Friedensnobelpreis. Mandela war Visionär eines versöhnten und vereinigten
Afrikas und hatte Vorbildfunktion in der Politik, aber auch für Millionen von
Menschen. Zu seinem Begräbnis reisten 80 Staatsoberhäupter aus aller Welt an.
Otfried Preußler (1923)
schenkte den Kindern Bücher wie Der
Räuber Hotzenplotz oder Die kleine
Hexe und prägte somit ganze Generationen. Seine Werke wurden in 55 Sprachen
übersetzt. Preußler starb am 18. Januar.
Auch der Publizist und einflussreichste
deutschsprachige Literaturkritiker, Marcel
Reich-Ranicki (1920), verließ uns für immer. Er hatte das Ghetto von
Warschau überlebt und prägte mit dem Literarischen
Quartett im ZDF von 1988 bis 2001 das Leseverhalten so manches an guten
Büchern interessierten Bücherwurms. Den Deutschen Fernsehpreis zu Ehren seines
Lebenswerkes nahm er nicht an („Ich nehme diesen Preis nicht an!“) und sorgte
für einen Eklat vor laufenden Kameras. Reich-Ranicki starb am 18. September in
Frankfurt am Main und hinterlässt eine große Lücke in der deutschen
Literaturkritik.
Am 17. November starb eine
weitere Literaturgröße: Die im Iran geborene britische Schriftstellerin Doris Lessing (1919) erhielt 2007 den
Literatur-Nobelpreis, worüber sich Reich-Ranicki seinerzeit enttäuscht zeigte.
Andere Kritiker bezeichnen Lessing als eine der großen Frauen der englischen
Literatur des 20. Jahrhunderts.
Unter den Toten des Jahres
2013 waren auch Erfinder und Pioniere. Zu ihnen gehörte der Entwickler der
AK-47, Michail T. Kalaschnikow (1919),
der 2006 anlässlich einer UNO-Konferenz zum Thema Kleinwaffen in einer
Erklärung „Bestürzung“ darüber äußerte, „dass gerade seine Gewehre überall auf
der Welt so viel Unheil anrichteten“. Er kritisierte zudem das Fehlen einer
wirksamen internationalen Kontrolle des Waffenhandels. Am 23. Dezember starb er
in Ischewsk.
Einige Persönlichkeiten haben
uns aber auch jahrelang gut unterhalten. Dieter
Hildebrandt (1927) war über Jahrzehnte eine Konstante des deutschen politischen
Kabaretts und leitete von 1980 bis 2003 die von ihm begründete Sendung Scheibenwischer. Er starb am 20.
November in München.
Paul Walker (1973) war als Brian O’Conner aus der Fast-and-Furious-Filmreihe
sowie aus weiteren Actionfilmen und Thrillern bekannt. Sein plötzlicher Tod durch
einen Autounfall am 30. November versetzte die Filmbrache in Schock.
Am 31. Dezember ist die Zeit
gekommen, jener Persönlichkeiten zu gedenken, die in diesem Jahr von uns
gegangen sind. Das nächste Jahr wird ohne sie mit Sicherheit ärmer sein.
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