(Presseschau)
Zur deutsch-amerikanische Freundschaft nach der NSA-Affäre habe ich im August 2013 einen Kommentar von Jens Jessen in der ZEIT gefunden. Damals war die Überwachung des Merkelschen Kanzlerhandys noch nicht bekannt, das Fazit war aber dasselbe:
Zur deutsch-amerikanische Freundschaft nach der NSA-Affäre habe ich im August 2013 einen Kommentar von Jens Jessen in der ZEIT gefunden. Damals war die Überwachung des Merkelschen Kanzlerhandys noch nicht bekannt, das Fazit war aber dasselbe:
"Wir
brauchen [...] eine Desillusionierung über den Charakter unserer Beziehung. Das
Gerede von Freundschaft muss ein Ende haben und der nüchternen Einsicht in
gegenseitigen Nutzen und gemeinsamen Interessen weichen - und zwar dort, wo sie
wirklich bestehen. [...] Übrigens wäre es auch aus pädagogischen Gründen
hilfreich, wenn sich Deutschland emotional von Amerika etwas abnabeln würde.
Das Land, nun schon seit zwei Jahrzehnten in die volle Selbstständigkeit
entlassen, muss lernen, auch sicherheitspolitisch, auch in der Terrorabwehr auf
eigene Verantwortung zu handeln. Selbstverständlich im Bündnis mit den USA,
selbstverständlich als loyaler Verbündeter und gerne auch etwas großzügiger und
weniger ängstlich als in der Vergangenheit. Aber als erwachsener Partner und
nicht als alter Säugling, der noch immer nach der Mutterbrust greift und
wehklagt, wenn Mama mal was anderes zu tun hat oder sich über das Quengeln des
kleinen Schreihalses kalt hinwegsetzt."
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