Mittwoch, 12. März 2014

Teil 1: Ankunft in Maskat

Mein alljährlicher März-Urlaub führte mich dieses Mal in den Oman. Mit meinen Eltern und meiner Großtante verbrachte ich eine Woche in diesem geheimnisvollen Sultanat am oberen Zipfel der arabischen Halbinsel. Ich war später dazu gebucht worden und flog deshalb separat, während die anderen erst noch zwei Tage in Dubai verbrachten. Ich machte mich auf direktem Weg auf in den Oman – über Stuttgart, Frankfurt und Abu Dhabi. Dann kam ich in Maskat an…
Dank des Bildschirmes, den jeder Lufthansa-Fluggast am Sitz seines Vordermannes findet, konnte ich die sechs Stunden lange Route auf der Landkarte mitverfolgen. Bei Nacht überflogen wir Mesopotamien, wo die Lichter einzelner Städte den Verlauf des Tigris dokumentierten. Und ich habe Bagdad von oben gesehen! Bei Nacht, hell erleuchtet. Welches Orientalistenherz würde da nicht höher schlagen? Der einstige Mittelpunkt der islamischen Welt, heute unzugänglich für Touristen – wenigstens von oben konnte ich einen Blick erhaschen. Ich wollte ein Foto schießen, aber das vollkommen schwarze Bild würde mir hier nur Hohn und Spott einbringen.

Als die Maschine in Maskat landet, ist es weit nach Mitternacht. Doch die Luft ist noch angenehm warm. Im Flughafengebäude, der erste Eindruck: Omanis kleiden sich traditionell in langen weißen Gewändern, der Dischdascha. Den Kopf bedeckt ein Turban-ähnlich geschlungenes Tuch oder eine bestickte weiße Kappe. Tradition und Moderne vereinen sich schon am Airport.
Auch Taxifahrer tragen diese landestypische Tracht. Mit hunderten von ihnen wird man konfrontiert, wenn man die Gepäckausgabe verlässt. Wer verliert da nach dreimaligem Starten und Landen in nur 8 Stunden nicht die Orientierung? Geld wechseln, ab ins Taxi. Dann hinauf ins teure, aber klimatisierte und mit frischem Obst präparierte Hotelzimmer.


Am nächsten Morgen sehe ich endlich mal was von der Stadt, bei Tageslicht. Vor meinem Fenster breitet sich der Geschäftsbezirk Ruwi aus, ein von vielen Indern und Pakistanis bewohnter Stadtteil. Morgens um zehn ist es schon 23 Grad warm, der Verkehr braut sich zu Füßen meines Hotels zusammen. Auf zur ersten Erkundungstour.

Außerhalb des Flughafens ist der Oman eigentlich ein recht gemütliches Land. Der Verkehr ist bei genauem Hinsehen weniger chaotisch als in anderen arabischen Ländern, obwohl er auch hier seinen eigenen Regeln folgt: Wer im Kreisverkehr innen fährt, hat immer Vorfahrt. Hier – und nur hier – gilt die Regel „links vor rechts“. Alles Weitere wird mit der Hupe kommuniziert.
Oh, und… eine volle Tankladung bekommt man für ungefähr zehn Euro. Der Sprit kostet knapp 25 Cent pro Liter. Ein Paradies für alle leidenschaftlichen Autofahrer.

Schnell sehe ich ein, dass ich zu Fuß nicht hinkomme, wo ich hin will. Eine Baustelle, die brütende Hitze und ein Bergkamm versperren mir den Weg nach Matrah. Also nehme ich das nächsteTaxi.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen