Vor einer Weile habe ich mich von meinem alten Handy verabschiedet und so die Vergangenheit hinter mir gelassen.
Was konnte dieses alte Ding denn schon… telefonieren und Kurznachrichten verschicken. Der Neandertaler unter den Mobiltelefonen, nicht einmal mit einer Kamera wurde es von seinem Hersteller gesegnet. Obwohl, auch auf so einem Handy sammeln sich mit der Zeit einige SMS, zu denen man eine spezielle Verbindung hat. Es sind nicht nur Worte von einzelnen Menschen. Denn überquert man Ländergrenzen, bekommt man eine Willkommens-SMS. Unspektakulär und mitunter etwas lästig. Doch zur Kurznachricht vom Anbieter ZAIN zum Beispiel habe ich eine emotionale Bindung: Welcome to Iraq and thank you for choosing Zain. Stay connected to your family and friends with the most extensive network coverage in Iraq. Eine SMS vom großflächigsten Telefonanbieter des Irak bekommt man nicht alle Tage. Und so empfand ich ein Stückchen Wehmut, als ich mein altes Handy in der Schublade der ewig vergessenen Elektrogeräte und Ladekabel deponierte.
Was konnte dieses alte Ding denn schon… telefonieren und Kurznachrichten verschicken. Der Neandertaler unter den Mobiltelefonen, nicht einmal mit einer Kamera wurde es von seinem Hersteller gesegnet. Obwohl, auch auf so einem Handy sammeln sich mit der Zeit einige SMS, zu denen man eine spezielle Verbindung hat. Es sind nicht nur Worte von einzelnen Menschen. Denn überquert man Ländergrenzen, bekommt man eine Willkommens-SMS. Unspektakulär und mitunter etwas lästig. Doch zur Kurznachricht vom Anbieter ZAIN zum Beispiel habe ich eine emotionale Bindung: Welcome to Iraq and thank you for choosing Zain. Stay connected to your family and friends with the most extensive network coverage in Iraq. Eine SMS vom großflächigsten Telefonanbieter des Irak bekommt man nicht alle Tage. Und so empfand ich ein Stückchen Wehmut, als ich mein altes Handy in der Schublade der ewig vergessenen Elektrogeräte und Ladekabel deponierte.
Auf zu neuen Horizonten. Doch
für was soll man sich entscheiden? Ich frage die „Community“ via Facebook und
erhalte überraschend viele Rückmeldungen. Hätte ich nach Lösungsansätzen für
die Probleme der Welt gefragt, wäre ich dezent ignoriert worden. Doch in der
Frage, welchem der virtuellen Giganten man sich zuwenden solle, wollen die
Ratschläge nicht enden. Die Entscheidung bleibt eine Herausforderung. Wollte
ich meine Seele dem angebissenen Apfel verschreiben? Ich habe mich dagegen entschlossen
und bei einem der Konkurrenten unterschrieben, die ehrlich gesagt alle etwas
mickrig wirken, wenn man sie dem gegenüberstellt, was Steve Jobs zu Lebzeiten
geschaffen hat. Mein neues Smartphone läuft mit Android und gehört somit zu
Google. Die wichtigsten Apps laufen trotzdem…
Ich schloss mich also der
twitternden Klasse an, bin dem Strom der wenigen Millionen privilegierter Menschen
gefolgt, die durch ihr Smartphone permanent auf allen möglichen Plattformen mit
der Weltöffentlichkeit verbunden sind. Früher haben ein voller Posteingang und einige
ungelesene Facebook-Nachrichten daheim gewartet, heute piept, zischt oder
pfeift das Handy – wenn man diesen teuflisch-geschickten kleinen Computer noch
so nennen darf – und meldet, dass ich eine Email bekommen habe. Diese weist
mich auf einen möglichen Lotto-Gewinn hin, den ich ebenso wie die gerade
eingetroffene Mail schätzungsweise mit hunderttausenden anderer Menschen teile.
Ach ja, und ich hab‘ jetzt endlich
WhatsApp. Doch wie lange noch? WhatsApp, das von Facebook gekauft wurde und nun
auch zum blauen Imperium gehört. Hat Mark Zuckerberg jetzt auch die
Telefonnummern aus meiner Kontaktliste? Vermutlich. Behält hier irgendjemand
noch den Überblick? Vermutlich nicht.
Man kann höchstens dafür
sorgen, dass alle großen Firmen gleich viel über einen wissen. Der
philosophische Lösungsansatz, um die Balance des Universums zu wahren. Zum
Glück bin ich ja auch bei Google. Mein Handy, mein Blog, schön viele Daten. Oh,
und bald könnte auch meine Waschmaschine bei Google sein. Denn Google hat
nachgelegt und Nest Labs gekauft, einen Hersteller für vernetzte Haustechnik. Kennt
Ihr die Folge von Two and a Half Men,
in der Alan seinem Bruder Charlie die Funktionsweise einer Waschmaschine
erklärt und dem naiven Haushaltslaien weiszumachen versucht, dass die Maschine
ihn auf seinem Handy anruft, wenn die Wäsche fertig ist? Kommende Generationen
werden die Szene nicht mehr lustig finden und möglicherweise auch nicht einmal
mehr verstehen. Die moderne Waschmaschine der 2010er Jahre meldet sich neuerdings
tatsächlich per Handy. Immer mehr personalisierte Haushaltsgegenstände passen
sich unseren Wünschen an und haben deshalb Zugriff auf unsere Daten. Wie
geschickt. So müssen wir nicht mehr überlegen, warum und was wir als nächstes
kaufen. Wir müssen nur noch den „Kaufen“-Button klicken, der uns irgendwann
irgendwo präsentiert wird. Sollte uns das alarmieren? Oder sollten wir einfach
versuchen, ins Geschäft einzusteigen?
Im schlimmsten Fall wird man
mit der Zeit von Desinteresse heimgesucht. Man ärgert sich nicht mehr. Man ist
einfach froh, dass auch die NSA ihren Teil dazu beiträgt und sich am Horizont
irgendwann vielleicht der endzeitliche Kampf zwischen Geheimdiensten, großen
Wirtschaftsimperien und lange unterschätzten Firmen abspielen wird.
Mich ärgert mittlerweile nur
noch eines: Nun, da ich auch endlich auf WhatsApp erreichbar bin, denken die
Massen schon wieder an einen Ausstieg? Wie ärgerlich.
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