Ich
möchte hier ausnahmsweise keine großen Reden schwingen, obwohl es viel zum Tag
der Deutschen Einheit zu sagen gäbe. Trotzdem, an diesem sonnigen Tag,
wahrscheinlich einem der letzten dieses Sommers, ist mir nicht nach
theoretischen und politischen Hirnanstrengungen zumute. Stattdessen habe ich
mich heute schon früh nach Stuttgart aufgemacht. Und es hat sich irgendwie
schon gelohnt, an diesem Feiertag übertrieben früh aufzustehen:
Seit
heute gehöre ich offiziell zu den wenigen Millionen Menschen, die
Bundeskanzlerin Angela Merkel einmal persönlich zu Gesicht bekommen haben.
Die Kanzlerin in Stuttgart (3. Oktober 2013), © Thorschten |
Fast
hätten ganze drei Stuttgart-21-Gegner den meisten Schaulustigen mit ihren
Bannern die Sicht genommen, doch dann hat man sie höflich, aber nachdrücklich
gebeten, doch an jedem anderen Tag und an jedem anderen Ort demonstrieren zu
wollen. Ein bisschen pissig sind sie dann abgezogen. Kurz darauf kamen die
Politiker: Beim Auszug aus der Stiftskirche nach einem ökumenischen
Gottesdienst am Morgen schritt neben der Kanzlerin auch Bundespräsident Gauck
sehr repräsentativ aus der Pforte. Beide wurden jedoch überragt vom
baden-württembergischen Ministerpräsidenten, dem Gastgeber des diesjährigen „Bürgerfestes“
anlässlich des Tags der Deutschen Einheit. Der Festakt und die Rahmenveranstaltungen
fanden dieses Jahr in Stuttgart statt, weil Baden-Württemberg zurzeit den
Vorsitz im Bundesrat hat. Zeitgleich findet auch das Volksfest auf dem Cannstatter
Wasen statt, was die Zug- und Bahnverbindungen erst recht strapaziert hat.
Am
2./3. Oktober gab auf Schlossplatz, Königs- und Theodor-Heuss-Straße eine
Vielzahl von Würstchenbuden, repräsentativen Pavillons politischer
Einrichtungen und Zelten der verschiedenen Bundesländer. Neben bekannten und
unbekannten Musikgruppen stieß man zudem auf Autohersteller, die zum
Gewinnspiel einluden. Bundestag und Bundesrat veranstalteten einen Tag der
offenen Tür – weit weg von Berlin.
Hier
ein paar Bilder.
Der Bundesrat in Stuttgart. :) |
Volksmusik und Trachten. |
Ein afrikanischer Chor unter Anleitung dieses charismatischen Herrn singt zu Ehren der Kanzlerin. |
Natürlich
gäbe es viel zu sagen zu Deutschland, der Einheit und den letzten zwei Jahrzehnten.
Auch könnte man das Selbstbild Deutschlands diskutieren, über Wirtschaft, Werte
und Integration reden. Andererseits sind wir jeden Tag aufgefordert, uns mit
unserer Gesellschaft und ihren Herausforderungen auseinanderzusetzen, morgen wieder
und auch gestern schon. Heute lasst uns einfach unsere Einheit genießen und im
Radio auf die Hits des Jahres 1989 horchen… :)
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