Samstag, 15. März 2014

Teil 7: Maskat zwischen Alt und Neu

In meinem letzten Beitrag möchte ich noch ein bisschen was von Alt-Maskat zeigen. Südlich von Matrah liegt die ursprüngliche Wiege der Stadt, weitab der wirtschaftlichen und administrativen Zentren im Nordosten. Dafür findet sich hier neben weißen Häusern auf braunem Grund einer der sieben Paläste des Sultans sowie das Finanzministerium des Oman, zwischen mehreren portugiesischen Festungstürmen und den üblichen spitzen Felsen.


Der Palast stellt einen ziemlichen Kontrast zur Altstadtkulisse dar.


In Alt-Maskat sollte man auf jeden Fall mal einen kleinen Snack gegessen und einen Spaziergang entlang der Hauptstraße gemacht haben. Wer sich einen wirklich umfassenden Überblick über die omanische Kultur mitsamt ihrer Trachten, Krummdolche und Jubiläumsbriefmarken machen will, darf das Bait az-Zubayr auf keinen Fall verpassen. Ein modernes Museum, gut sortiert und ausreichend auf Arabisch und Englisch beschriftet. Anders als im ebenfalls sehr modernen Bait al-Baranda in Matrah, das von den meisten Besuchern als besonders sehenswert angepriesen wird, findet man hier weniger Beamer und Halbdunkel, sondern authentische Darstellungen eines reichen kulturellen Erbes in lichtdurchfluteten Räumen. Leider ist das Fotografieren nicht gestattet, deshalb müsst Ihr wohl selbst mal hingehen und es euch anschauen…
Und draußen heißt einen Sultan Qaboos willkommen – wie fast überall im Land.


In Alt-Maskat findet sich auch das Omani French Museum, das wir nicht besucht haben, in dem Gebäude des ehemaligen französischen Konsulats.
Matrah ist sehr geschäftig, Alt-Maskat hingegen hat die Ruhe weg. Hier versammeln sich abends die Kinder und Jugendlichen der Nachbarschaft zum Fußballspielen, die älteren Herren sitzen auf Parkbänken und beobachten das Treiben.

Auf dem Rückweg ins Hotel kamen wir an der Küstenstraße noch an einem Ort vorbei, an dem man wunderbare Fotos machen kann vom Hafen in Matrah. Der Sonnenuntergang tat dann das Seinige, um die Berge im Hintergrund in ihrem Dunst irgendwie geheimnisvoll erscheinen zu lassen.


Und so ging der Oman-Urlaub mit meiner Familie langsam auch zu Ende. Da ich schon vor den anderen angekommen war, flog ich auch fast einen Tag später in Richtung Frankfurt. Somit hatte ich einen freien Tag. Meine letzten Stunden verbrachte ich in Matrah beim Teetrinken, überlebte die ereignislose Mittagspause und brach dann nach ein bisschen Souvenir-Shopping auf zum Flughafen. Bilal, mein Taxifahrer, liebte omanische Marschmusik. Der erste seiner Sorte, den ich getroffen habe. Er hat die Melodie mitgesungen, als wir uns durch den abendlichen Feierabendverkehr gedrängelt haben, vorbei an den Diplomatenvierteln und den Malls. In einigen großen, aber nicht abgehobenen Einkaufszentren kann man abends gut und günstig essen. Im Roadside Diner trifft sich die junge Generation, zu moderner Musik, im Halbdunkel. Alkohol braucht hier niemand. Auf den vollen Parkplätzen am Rand der Schnellstraße sitzen junge Männer in offenen Kofferräumen, der eine oder andere demonstriert die Leistungsfähigkeit seines Motorrads. Mein Taxi rauscht vorbei. Ein letzter Blick auf die Lichter der Ministerien und der Oper, die an der Autobahn zum Flughafen stehen, dazu die Geräuschkulisse von teuren Autos und Militärmärschen. Irgendwie surreal. Erst am Flughafen, als ich mir zwischen den hunderten Indern, die nach Delhi, Hyderabad und Chennai flogen, einen Platz suchte, kam ich wieder in der Realität an – und nach Station in Abu Dhabi und Frankfurt am Main dann schließlich auch wieder in meiner schwäbischen Heimat… :)

Ich hoffe, ich konnte bei einigen von euch das Reisefieber wecken und ein paar Eindrücke eines Landes vermitteln, das faszinierend, ziemlich sauber und irgendwie… anders ist.

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