Samstag, 30. Juli 2011

Zurück aus der Sommerpause

Nach über zwei Monaten Pause melde ich mich zurück in die virtuelle Medienwelt. Meine schreiberische Sommerpause habe ich gewissermaßen schon ab Mai eingelegt und bin nun - zu Beginn der Semesterferien in Baden-Württemberg - wieder zurück mit meinem Blog.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Über was schreibt man als nächstes? Um ehrlich zu sein ist mir heute noch kein allzu spannendes Thema über den Weg gelaufen. Das Wetter ist so halb halb, Sommer ist ein sehr relativer Begriff. Allerdings lässt sich der gemeine Homo sapiens ja nicht von so einem bisschen H2O in die Knie zwingen. Da hilft es oft, gegen den Regen anzutrommeln - ob auf seinem Rucksack an der Bushaltestelle, auf dem Fensterbrett oder einer Tupper-Dose.

Ansonsten - es hat sich ja eigentlich einiges getan in der Welt. Die USA stehen wieder am Rande einer Staatspleite, in Libyen wird fleißig weiter Schießpulver ins Feuer gestreut, der Konflikt um Stuttgart 21 ist "von allen guten Geißlern verlassen" (wie der Spiegel heute titelte) und in Norwegen ist der nationale Terrorismus angekommen - während der internationale noch auf sich warten lässt. Irgendwie ist es schon kurios. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht nachzuforschen, ob jemals in der näheren Geschichte mehr Menschen als 76 von einem einzigen Geisteskranken massakriert worden sind. Und das schlimmste ist, dass dieser Mensch (zumindest nach meiner Ansicht) nicht einmal geisteskrank war. Er hatte ein Konzept, einen festen Ablauf, einen Plan. Und den hat er eiskalt durchgeführt. Dieses Verbrechen war nicht zu verhindern. Die Welt - und speziell Norwegen - steht solchen Tatsachen wehrlos gegenüber, das zeigen vor allem die (zum Glück im Keim erstickten) Diskussionen darüber, ob man nun in Deutschland das Waffengesetz oder die Vorratsdatenspeicherung verschärfen sollte. Alles Aspekte, die so ziemlich nichts mit den aktuellen Ereignissen zu tun haben. Deutschland ist nicht Norwegen. Wir haben 16mal größere Bevölkerung, in Norwegen hingegen leben knapp 5 Millionen Menschen. Der Zusammenhalt ist dort viel größer, auch Ausländer integrieren sich vergleichsweise schnell, die PISA-Studie ist besser ausgefallen - Norwegen ist anders. Jede Diskussion über Vergleiche mit den Gefahren, die uns in Deutschland drohen, sind sinnlos. Komisch ist nur, dass gerade dieser eine Norweger sich von Islam und "Kulturmarxismus" bedroht sah. In Norwegen machen die Muslime einen Anteil von 1,6% der Bevölkerung aus. Und Marxisten? Ach, was weiß ich. Auch Diskussionen über eine zwanzigminütige Suche nach einem geeigneten Schlauchboot an einem norwegischen Fjordufer sind überflüssig. Wenn im Osloer Regierungsviertel eine Bombe explodiert, sind alle Hubschrauber im Einsatz. Polizisten sind auch nur Menschen. - Die Hilflosigkeit gegenüber dem Schicksal bzw. der Willkür und Kaltblütigkeit eines Terroristen wird nur noch deutlicher.

Ich wollte mich zu diesem Thema nur auch einmal geäußert haben.

Ansonsten... Man merkt, dass die Tage wieder kürzer werden. Und ich hoffe darauf, dass in nächster Zeit wieder irgend ein Ereignis stattfindet, über das ich mich hier in meinem Blog aufregen, das ich unterstützen, verurteilen oder kommentieren kann.

Bis dahin wünsche ich allen noch einen erholsamen Sommer 2011.

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