Heute morgen habe ich meine Exkursion nach Ramallah gestartet. Am Damaskustor in Jerusalem warten die arabischen Kleinbusse, die für 6.50 Schekel über den Checkpoint fahren. Keine Kontrollen bei der "Einreise" in die A-Zone. Nur ein letzter Griff in den Rucksack, um auch sicherzugehen, dass man den Reisepass für die Rückreise dabei hat.
Hinter der Betonmauer beginnt das Gebiet, das irgendwann einmal wahrscheinlich offiziell Palästina heißen wird. Keine israelische Soldaten oder Polizisten, nur Palästinenser. Der Bus fährt vorbei an den eng bebauten "Flüchtlingslagern", die heute mehr Städten ähneln. Das Straßenbild wird beherrscht von Staub und halbfertigen Häusern. Der Müll lagert hinter den Häusern oder auf Hängen neben der Straße.
In Ramallah findet man sich dann auf einmal im hektischen Treiben wieder, das man schon von Ostjerusalem kennt. Endlose Marktstraßen mit frischem Obst und Gemüse, allen möglichen Alltagsgegenständen und anderen Sachen. Ich komme vorbei an vielen der typischen arabischen Teestuben, die schlicht eingerichtet sind und um die Mittagszeit vor allem alte Männer und ihr Kartenspiel beherbergen.
Auch Ramallah hat eine Altstadt, allerdings ist die nicht allzu groß. Dennoch bietet sie die ein oder andere interessante Sehenswürdigkeit. So etwa einige christliche Kirchen und Schulen. Ramallah wurde Mitte des 16. Jahrhunderts von christlichen Arabern gegründet. An die fünf Gründerfamilien erinnern heute die fünf Löwen am Manara-Platz, der in der Stadtmitte (außerhalb der Altstadt) liegt. Ramallah hat auch eine christliche Bürgermeisterin (!), was den außergewöhnlichen Charakter der Stadt betont.
In der Altstadt findet sich auch das Ramallah-Museum, das von außen einen interessanten Eindruck machte, aber abgeschlossen war.
In Ramallah gibt es unzähliche Schmuckgeschäfte, Falafelbuden und Bekleidungsläden, in denen man einen Kaffee angeboten bekommt. Während meinem ganzen Aufenthalt sind mir nicht mehr als eine handvoll Touristen begegnet. Und dennoch sprechen hier viele Leute einige Fetzen Englisch.
Ich bin durch die Stadt geschlendert und habe ein paar Fotos geschossen. Die letzte Station meines "Stadtrundgangs" war das Mausoleum von Yassir Arafat. Ich habe mich diesbezüglich im Vorfeld nicht erkundigt - was nicht sonderlich professionell ist - und war dementsprechend positiv überrascht, dass man dort einfach so hineinspazieren kann. Der palästinensische Soldat am Eingang hat sogar auf meinen Rucksack aufgepasst, weil ich den nicht mit rein nehmen durfte. Es war sehr wenig los. Nur eine Gruppe von arabischen Touristen besuchte das Grabmal. Eine Frau brach in Tränen aus, aber im Großen und Ganzen hielten sich die Emotionen der Besucher in Grenzen.
Yassir Arafat (1929-2004) war der wohl berühmteste palästinensische Staatsmann. 1994 erhielt er zusammen mit Schimon Peres und Jitzchak Rabin den Friedensnobelpreis.
Gegen Nachmittag machte ich mich auf den Rückweg. Während ich mich bei meinem letzten Ramallah-Besuch von einem Taxifahrer über den Tisch ziehen ließ, der mich zum Checkpoint fuhr, fand ich dieses Mal einen der grünen Kleinbusse, die die Rückfahrt nach Jerusalem antraten. Für den selben Preis wie bei der Hinfahrt kam ich nach Jerusalem. Und zu meinem Erstaunen musste ich dieses Mal am Checkpoint nicht einmal aussteigen. Das letzte Mal lief es folgendermaßen ab: Etwa einhundert Menschen drängen sich in drei Gänge, wo man sich einzeln durch Gitterdrehtüren schieben muss (sobald das grüne Licht angeht) und dann von einer Magnetschleuse durchleuchtet wird. Diese Prozedur kann zwischen 20 Minuten und einer Stunde dauern. Heute jedoch konnte ich im Bus sitzen bleiben und musste nur meinen Pass vorzeigen. Dieses Privileg genießen auch Palästinenser über 60 Jahren und Frauen mit kleinen Kindern. Wer einen speziellen Jerusalem-Pass hat, kommt ebenfalls relativ schnell durch die Kontrollen. Alles in allem mussten wir zehn Minuten am Checkpoint warten, dann ging die Fahrt weiter nach Jerusalem.
In Ostjerusalem versuchte ich dann, ein deutsch-arabisches Wörterbuch zu bekommen. In Deutschland kostet es bei einem bekannten Internetversandhaus um die 135 Euro. In Jerusalem kann man angeblich bis zu 75 Euro sparen - wenn man den richtigen Buchladen findet. Ich habe ihn noch nicht gefunden. Der Verkäufer eines Educational Bookshop sagte mir, dass ihm auch nicht bekannt sei, ob sich ein solches Wörterbuch überhaupt in der Stadt befinde. Naja, ich werde mein Glück morgen nochmal versuchen. Vielleicht in Nablus oder Hebron.
In Ramallah findet man sich dann auf einmal im hektischen Treiben wieder, das man schon von Ostjerusalem kennt. Endlose Marktstraßen mit frischem Obst und Gemüse, allen möglichen Alltagsgegenständen und anderen Sachen. Ich komme vorbei an vielen der typischen arabischen Teestuben, die schlicht eingerichtet sind und um die Mittagszeit vor allem alte Männer und ihr Kartenspiel beherbergen.
Auch Ramallah hat eine Altstadt, allerdings ist die nicht allzu groß. Dennoch bietet sie die ein oder andere interessante Sehenswürdigkeit. So etwa einige christliche Kirchen und Schulen. Ramallah wurde Mitte des 16. Jahrhunderts von christlichen Arabern gegründet. An die fünf Gründerfamilien erinnern heute die fünf Löwen am Manara-Platz, der in der Stadtmitte (außerhalb der Altstadt) liegt. Ramallah hat auch eine christliche Bürgermeisterin (!), was den außergewöhnlichen Charakter der Stadt betont.
In der Altstadt findet sich auch das Ramallah-Museum, das von außen einen interessanten Eindruck machte, aber abgeschlossen war.
In Ramallah gibt es unzähliche Schmuckgeschäfte, Falafelbuden und Bekleidungsläden, in denen man einen Kaffee angeboten bekommt. Während meinem ganzen Aufenthalt sind mir nicht mehr als eine handvoll Touristen begegnet. Und dennoch sprechen hier viele Leute einige Fetzen Englisch.
Ich bin durch die Stadt geschlendert und habe ein paar Fotos geschossen. Die letzte Station meines "Stadtrundgangs" war das Mausoleum von Yassir Arafat. Ich habe mich diesbezüglich im Vorfeld nicht erkundigt - was nicht sonderlich professionell ist - und war dementsprechend positiv überrascht, dass man dort einfach so hineinspazieren kann. Der palästinensische Soldat am Eingang hat sogar auf meinen Rucksack aufgepasst, weil ich den nicht mit rein nehmen durfte. Es war sehr wenig los. Nur eine Gruppe von arabischen Touristen besuchte das Grabmal. Eine Frau brach in Tränen aus, aber im Großen und Ganzen hielten sich die Emotionen der Besucher in Grenzen.
Yassir Arafat (1929-2004) war der wohl berühmteste palästinensische Staatsmann. 1994 erhielt er zusammen mit Schimon Peres und Jitzchak Rabin den Friedensnobelpreis.
Gegen Nachmittag machte ich mich auf den Rückweg. Während ich mich bei meinem letzten Ramallah-Besuch von einem Taxifahrer über den Tisch ziehen ließ, der mich zum Checkpoint fuhr, fand ich dieses Mal einen der grünen Kleinbusse, die die Rückfahrt nach Jerusalem antraten. Für den selben Preis wie bei der Hinfahrt kam ich nach Jerusalem. Und zu meinem Erstaunen musste ich dieses Mal am Checkpoint nicht einmal aussteigen. Das letzte Mal lief es folgendermaßen ab: Etwa einhundert Menschen drängen sich in drei Gänge, wo man sich einzeln durch Gitterdrehtüren schieben muss (sobald das grüne Licht angeht) und dann von einer Magnetschleuse durchleuchtet wird. Diese Prozedur kann zwischen 20 Minuten und einer Stunde dauern. Heute jedoch konnte ich im Bus sitzen bleiben und musste nur meinen Pass vorzeigen. Dieses Privileg genießen auch Palästinenser über 60 Jahren und Frauen mit kleinen Kindern. Wer einen speziellen Jerusalem-Pass hat, kommt ebenfalls relativ schnell durch die Kontrollen. Alles in allem mussten wir zehn Minuten am Checkpoint warten, dann ging die Fahrt weiter nach Jerusalem.
In Ostjerusalem versuchte ich dann, ein deutsch-arabisches Wörterbuch zu bekommen. In Deutschland kostet es bei einem bekannten Internetversandhaus um die 135 Euro. In Jerusalem kann man angeblich bis zu 75 Euro sparen - wenn man den richtigen Buchladen findet. Ich habe ihn noch nicht gefunden. Der Verkäufer eines Educational Bookshop sagte mir, dass ihm auch nicht bekannt sei, ob sich ein solches Wörterbuch überhaupt in der Stadt befinde. Naja, ich werde mein Glück morgen nochmal versuchen. Vielleicht in Nablus oder Hebron.
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