Mittwoch, 5. September 2012

Angekommen

Nach einem zu langen Tag bin ich vorhin in Jerusalem angekommen. Da war wieder alles dabei, von einem badischen Snack am Morgen über die ungewohnte Ruhe der Schweizer in Basel bis hin zu den typisch israelischen Israelis im Warteraum des Flughafens. Die altbekannte Unordnung lässt schon im Flugzeug die Erwartung auf Israel steigen. Ich vertreibe mir die Zeit, indem ich die fremden Gesichter und Hüte einmal Tel Aviv und einmal Jerusalem zuzuordnen versuche. Man kann als Kenner deutlich zwischen diesen beiden Menschentypen unterscheiden.
Die Grenzkontrollen fallen dieses Mal aus, ich bekomme unkompliziert meinen Stempel in den Pass. Von einer Hitzewand (abends um 19.00 Uhr) förmlich erschlagen setze ich mich in ein Sammeltaxi. Ein orthodoxer Jude sitzt schon, ein ukrainischer New Yorker steigt noch zu. Er spricht den Orthodoxen auf Jiddisch an. Nach einer kurzen Weile unterhalten sich die beiden über alles mögliche. Natürlich ahnt niemand, dass ich alles verstehe. Der Fahrer kann nur Hebräisch, die alte Dame hinter ihm nur Französisch. Irgendwo in Jerusalem sind wir ihrem Zielort sehr nahe gekommen. Der Fahrer fragt einen Jungen am Straßenrand, ob wir hier denn richtig seien. Die Dame schaut auch raus und merkt an, dass das der Schmuel sei. Der Fahrer ist verwundert, ruft dem Jungen dann aber noch hinterher: "Schmuel, warte! Du bekommst Besuch!" Und weiter geht's.
Irgendwann komme auch ich an, checke schnell ein, werfe mein Zeug in die Ecke und gehe erstmal los, um mir was zu trinken und zu essen zu kaufen - nach so einem langen Tag auch nötig. Wie man doch vom vielen Rumsitzen (im Zug, im Flughafen, im Flugzeug - und immer sind die Plätze viel zu eng gewesen) so kaputt sein kann...
Ein kleiner Spaziergang durch die Fußgängerzone, von der Straßenbahn fast überrollt, für einen Schisch-Kebab-Spieß zu viel bezahlt... da fühle ich mich heimisch. Und im Aufenthaltsraum des Abraham Hostels ist wieder so viel los wie letztes Jahr schon, während ich meinen Post online stelle, ohne ihn nochmal durchzulesen - und sogar der missionierende Taiwanese ist da, der allen von seinen Erleuchtungen erzählt und das Jerusalem-Syndrom zur Schau stellt. 

Morgen sehe ich mich mal um. Ich muss ja sichergehen, dass hier alles beim Alten geblieben ist. ;)

1 Kommentar:

  1. Ach Thorsten, du machst mich noch hibbeliger damit. Ich freu mich so dich dort zu sehen und mit einem Experten unterwegs zu sein. I'm sooooooooooo excited!!
    Gruß und Kuss

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