Donnerstag, 23. Dezember 2010

Schnee und Bomben

Die Welt spielt wieder mal verrückt. Wie so oft. Dazu nur wenige Stichworte.


Schneechaos! Wetterlage verändert sich überraschend und vollkommen unerwartet!
Alle Radiosender haben nur noch ein Thema: Schnee! Es ist wieder mal ganz spontan Winter geworden. "Das Streusalz ist alle!", melden die Stadtwerke nahezu jeder deutschen Stadt. Die kalte Jahreszeit ist angebrochen, und das auch noch in einer bisher ungekannten erbarmungslosen Härte und ohne jegliche Vorankündigung! Wie jeden Winter, muss man sagen. Komisch. Wir sind immer wieder auf's Neue überrascht und haben keine Erklärung dafür. "Dat waa frü'ä aba nech so!", sagt Willy Wilhelmson aus Wilhelmshaven. Der Moser Karl aus München kann da nur entgegnen: "Maai, a Hundswädda hamma heuer."
Der Winter und der Deutsche vertragen sich nicht so recht. Der eine regt sich gern auf und ist echauffiert, den anderen lässt das eher kalt.

Bombenstimmung in Rom
Wieder einmal hat jemand gemeint, er muss ein wenig basteln. Das eine mal waren es ein paa Al-Qaida-Azubis, die neue Flugpostverbindungen getestet haben - und zwar die zwischen dem Jemen und einer jüdischen Gemeinde in Brooklyn. Dann war es ein griechischer Student, der ein wenig Druck ablassen wollte und deshalb einige Botschaften in die Luft zu sprengen suchte. Und heute waren es dann einige Anarchisten aus dem schweizerisch-italienischen Raum, was bisher jedoch noch nicht bestätigt wurde. Der römische Bürgermeister hat natürlich gleich behauptet, keinesfalls seien diese Vorkommnisse auf innenpolitische Probleme zurückzuführen. Wär ja auch ein Ding. Bei der super Innenpolitik im Reich der (Partei)Freunde und Römer. Und bei dieser Führungselite! Der Name Ber-lus-coooni lässt Häuserwände erzittern. Ebenso wie Paketbomben in Schweizer und chilenischen Botschaften.
Aber Spaß beiseite: Denkt jetzt jeder, der eine eigene Meinung hat, er muss sich bei Google eine Bauanleitung raussuchen? Ein bisschen Schwarzpulver, ein Zünddraht, und ab die Post?? Sind jetzt alle verrückt geworden oder was.
Aber gut. Ein netter Herr aus Washington wird es schon richten. Der setzt sich nämlich für die Entwaffnung der Mächtigen der Welt ein:

Friedensnobelpreis für Obama wird endlich nachvollziebar!

Heute wurde in Washington ein Abrüstungsvertrag verabschiedet, der von Russland freudig begrüßt wurde. So sollen nun bald nur noch knapp über 1.500 Atomsprengköpfe in den Magazinen stehen. Ein Schritt weiter zu Obamas Vision einer atomwaffenfreien Welt, also im Klartext:
USA 1500 : Iran 0.
Aber nix für Ungut, der Trend geht in die richtige Richtung.
Gratulation, Mr. President.

Oh, und hier meine Lieblingsschlagzeile:

Weißrussische Verhältnisse in Ungarn - Nur noch Gulasch im Kopf?
Das neue Mediengesetz in Ungarn hat für Verwirrung gesorgt. Laut dem neuen Gesetzesentwurf darf die Regierung nun Medien zensieren, wenn die entsprechenden Paragrafen entsprechend interpretiert werden. Der Grund hierfür bleibt schleierhaft. Will Ungarn hier demonstrieren, wer das Sagen hat? Geht es hier um Macht? In der ersten Hälfte von 2011 wird Ungarn nämlich die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union übernehmen.
Der tschechische Außenminister Schwarzenberg hatte gesagt: "Wir haben ja die Ungarn gerne, aber damit haben sie wirklich gleich am Anfang ihren Ruf verspielt." Wahre Worte.
Man kann dieses Gebilde namens Europäische Union mit einem Witzeerzähler vergleichen. Erst Berlusconi, dann die Ungarn. Die EU haut einen Kalauer nach dem nächsten raus, die Balken biegen sich vor Lachen. Die EU hat einen trockenen Humor, voller Ironie und Sarkasmus. Wo soll das hinführen?
Ich muss ja sagen, dass die Ungarn mit persönlich äußerst sympathisch sind. Umso schlimmer, dass jetzt auch dort kräftig auf Konfrontation zwischen Staat und freier Meinungsäußerung gesetzt wird.


Zusammenfassend macht sich in mir eine Erkenntnis breit:

Investierst Du jetzt in Atomwaffentechnik - wirst Du abgerüstet.
Investierst Du in Streusalz - hast Du gewonnen. Die Preise dürften steigen. Nur leider wurde das ganze Salz auf der Straße verstreut und wortwörtlich in den Gulli geworfen. Viel Nachfrage, keine Ware.
Investierst Du in die klassischen Medien - d.h. kaufst Du Zeitungen und Fernsehsender - steht Dir der Weg in den EU-Ratsvorsitz offen. Gratuliere.


Und zu guter Letzt wünsche ich meinen Lesern ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest. Lassen Sie sich nicht unterkriegen.

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