Dienstag, 7. September 2010

Rumänien 2010 - Teil 3: Siebenbürgen

Im dritten Teil meiner Reise kam ich in eine der schönsten Landschaften Europas: Siebenbürgen. Diese Reise auf den Spuren der Siebenbürger Sachsen führte mich nach Hermannstadt (Sibiu), Schässburg (Sighisoara) und Kronstadt (Brasov). Historisch war diese Region über Jahrhunderte vorwiegend von deutscher Kultur geprägt worden. Als das ungarische Königreich im 9. Jahrhundert nach Osten vordrang, brauchte man Leute, die diese Landstriche besiedelten. Deshalb kamen seit dem 12. Jahrhundert (unter König Géza II.) deutsche Siedler aus Luxmeburg und Flandern in die Hügel und Täler, die von den Karpaten im Süden und Osten begrenzt werden. Die erste Erwähnung der Deutschen in Siebenbürgen als "Sachsen" erfolgte in einer Urkunde unter König Andreas II. im Jahre 1224. Die ganze Region erhielt sogar eine Art Autonomie, als das ganze heutige Rumänien von den Osmanen besetzt war. Von dieser Zeit zeugen heute noch zahlreiche, aus Handel mit den Besatzern erworbene Gebetsteppiche in den Kirchen von Schässburg und Brasov.

In Hermannstadt gibt es eine Reihe Museen, die zu den besten Rumäniens gehören. Sie erzählen die Geschichte der Stadt zwischen Ungarn, der Zeit der türkischen Besatzung, dem k. u. k. Kaiserreich und dem neu entstehenden Rumänien (ab 1919). Das Museum der Evangelischen Landeskirche erläutert die Geschichte der Deutschen anhand der Geschichte ihrer Kirchenkultur, denn der christliche Glaube, die Reformation und das Leben als Protestanten haben die Siebenbürger Sachsen und ihr Alltagsleben bedeutend geprägt.
In der Hermannstädter Stadtpfarrkirche gibt es noch heute deutsche, evangelische Gottesdienste.


Eine der berühmten siebenbürgischen Kirchenburgen konnte ich leider nicht besuchen, dafür war ich in Schässburg und habe mich vom mittelalterlichen Flair dieser Stadt beeindrucken lassen. Denn Schässburg zählt (zumindest für mich) zu den schönsten Städten Osteuropas. Hier hat angeblich mal Vlad Tepes (das historische Vorbild für Graf Dracula) gelebt, hier gibt es die Schülertreppe, die von der Stadt unten zum Bergfriedhof, dem Lyzeum und der Bergkirche führt. Und unten in der Stadt überblickt der Stundturm das Treiben.


In Brasov erwartete mich die schmalste Gasse der Welt, die sich gleich in der Nähe der "Schwarzen Kirche" findet. Auch eine wundervoll restaurierte Synagoge gibt es in dieser Stadt. Hier will ich die Bilder sprechen lassen:






















































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