Montag, 4. Juni 2012

Dein Bart für Jürgen Klopp


Eine der verwirrendsten Aktionen, über die ich durch das Fernsehen seit langem informiert wurde: Jürgen Klopp fordert zur Bärtigkeit auf!

Jetzt ist angestrengtes Nachdenken gefragt. Was zum Teufel hat diese Aktion zu bedeuten? Ist das eine Zwangsmaßnahme des Deutschen Bundestages, die derzeit in den Medien rauf und runter diskutierten Salafisten zu integrieren? Etwas Geheimnisvolles, Unberechenbares, Verschwörerisches hat es ja schon, das leise Zunicken und Sich-durch-Bart-zu-Erkennen-Geben, wie es in der Fernsehwerbung so schön propagiert wird. Man lässt seinen Bart wachsen - für Deutschland. Ich persönlich tue vielleicht einige Dinge für Deutschland, wenn es sein muss, aber meinen Bart lasse ich ohne nationale Begründung stehen. Der war schon da, bevor Klopp überhaupt daran gedacht hat, mit diesem Slogan vor die Kamera zu treten.

Fußball - Bärte - National!

Oder steckt doch etwas anderes dahinter? Bei genauerem Hinsehen merkt man, dass sich das Ganze um einen Werbegag von Philips handelt. Weder mit Fußball noch mit Deutschland hat das was zu tun. Es geht um die moderne Grundausstattung des modernen Mannes: Haarschneider, Body-Groomer und Bart-Styler. Und Klopp hat das perfekte Gesicht für die Marke Philips.
Interessant... auf was für Ideen man doch kommt.

Marina Weisband, die ehemalige Chefin der Piraten, postet auf Facebook: "Ich rufe zur Aktion auf: 'Dein Bart gegen sporadischen PR-Nationalismus!' Jetzt könnt Ihr eure Bärte beruhigt stehen lassen. Problem gelöst."
Wie man sieht, auch in der Politik wird über Bärte und Werte, über "national" und "nicht normal" diskutiert. Sehr erfrischend.

Fazit: Diese Aktion wirkt auf mich gleichermaßen gerissen, kreativ - und bekloppt.

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